Ausstellung „Lager Liebenau – ein Ort verdichteter Geschichte“

Ausstellung „Lager Liebenau – ein Ort verdichteter Geschichte“

Die Architektur der Ausstellung „Lager Liebenau V“ löst sich vom Gebäude und steht in seiner reduzierten Formensprache als abstrakte „Informationsruine“ im Raum. Der fast perfekt wirkende historische Gewölberaum steht im spannenden Gegensatz dazu.

Das Ausstellungsdesign widerspiegelt als durchlaufender grafischer Informationsträger das Thema der Printmedien.

Die Opfer als charakterisierte Schattenfiguren weisen den Blick auf die menschliche Tragödie der NS-Herrschaft. Sie stehen als verbindender Maßstab, als Konstante des Geschehens und als stumme Zeugen im Raum an der Wand. Ihre Silhouetten aus rostigem Cortenstahl halten einen Monitor in den Händen, der sie aus der „Statistik“ holt und als „Person mit ihrer Geschichte und Gesellschaft“ zeigt. Eine LED-Lichtleitlinie umgarnt mit rostigem Stacheldraht schlängelt sich entlang der Decke durch die Ausstellungsräume. Die Lichtprojektion des Drahtes bespielt alle Oberflächen und gibt den Wänden eine grafische Textur! Zwischen den „rostigen Gefangenen“ stehen historische Möbelvitrinen aus der Vor- bzw. Kriegszeit und zeigen die Exponate zu den Themen. Auf dem Sockel als Zeitschiene stehen die Figuren. Dahinter schweben die Schautafeln durch den Raum wie Filmstreifen eines Leni Riefenstahl Films.
Farbkonzept: Der rostige Stacheldraht um die Lichtführung und die rostigen Schattenfiguren bilden eine „geschichtliche“ farbliche Einheit. Die Lichtfarbe gibt den Raum eine entsprechende Stimmung. Die rote Zeitschiene symbolisiert die Gewaltherrschaft. Die weiße Wandfarbe wird durch projizierte grafische „Schatten“ akzentuiert.

Ludwig Boltzmann Institut Kriegsfolgenforschung